Patches selber sticken, das geht?

Selbst gestickte Patches sind eine wahre Meisterkür für sich. Sie eignen sich für Statements und poppige Details, als kleine Geschenke oder um selbstgenähten, gestrickten oder gehäkelten Projekten den letzten Schliff zu verleihen.

Was du beim Sticken von Aufnähern beachten solltest, zeige ich dir hier. Ich führe dich anhand des “Stick LiebePatches aus der Stickletter-Anmeldung Schritt für Schritt durch die einzelnen Schritte, um sowohl Patches zum Aufbügeln zu sticken, als auch Patches zum Aufnähen.

Was brauchst du, um einen Patch zu sticken?

  • Entweder zum Aufbügeln: ein Stück Patch Attach, etwas größer als die Stickdatei und etwas Backpapier
  • Oder zum Aufnähen: ein Stück dünne Baumwolle oder SEHR dünnes Filz, zu jeder Seite mindestens 2 cm größer als die Stickdatei
  • Auswaschbares Vlies. 2-Lagig. Ich empfehle wasserlösliche Vliese mit einer Stoff-ähnlichen Haptik, diese reißen nicht so schnell wie wasserlösliche Vliesfolien.
  • Stickgarn in passenden Farben
  • Farblich passenden Unterfaden für die Umrandung

Vorbereitung und wichtiges zum Sticken von Patches

In der letzten Sequenz muss darauf geachtet werden, dass Ober- und Unterfaden identisch sind. Das ist wichtig, damit die Umrandung gleichmäßig wird. Hierfür kannst du etwas von deinem Stickgarn-Oberfaden auf eine Unterfadenspule umspulen. Die vorherigen Schritte kannst du mit normalem Unterfaden sticken.

Falls du, so wie ich, dazu neigst im Eifer des Gefechtes schnell mal zu vergessen, den Unterfaden vor dem letzten Schritt zu wechseln oder gerade sehr im Stress bist, sticke einfach den ganzen Patch von Anfang an mit farblich passendem Unterfaden.

Das auswaschbare Vlies 2-Lagig einspannen. Trommelfest (Artikel: Wie spanne ich richtig ein?)

Es gilt, wie auch bei FSL Dateien, wähle den Rahmen so klein wie möglich und sticke so wenige Motive auf einmal wie möglich. Wenn du es gut einspannst und der Rahmen sehr gut spannt, kannst du auch mehrere Motive in einem Rahmen sticken, achte hierbei aber darauf, jede Datei nacheinander zu sticken und nicht nach Sequenzen oder Farben zu sortieren. Dadurch vermeidest du Verzug und Verschiebung einzelner Motive der Dateien.

Ran an die Stickmaschine, wir legen los.

Wenn du mit Patch Attach arbeitest, kannst du die ersten beiden Sequenzen der Datei überspringen und direkt die komplette restliche Datei durch Sticken. Steige dann ab Schritt 3 der Anleitung ein.

1. Die erst Sequenz ist die Platzierungslinie. Lege hier den Stoff auf und fixiere ihn mit Washi-Tape. Lasse den Stoff zu jeder Seite mindestens 2 cm überstehen, dann hast du es später einfacher, die Kanten abzuschneiden. Danach wird der Stoff mit Sequenz 2 fest gestickt.

2. Schneide den Stoff knapp kantig zurück. So dicht es geht. Am besten gelingt dies, indem du den Stoff im rechten Winkel nach oben anhebst. Dies gelingt auch mit einer großen Schere gut, solang die Spitze vorne noch wirklich scharf ist 😉

3. Nun sticke die restlichen Sequenzen. Der Stoff wird nach und nach vollständig mit Stichen bedeckt werden. Achte darauf, die letzte Sequenz mit identischem Oder- und Unterfaden zu sticken.

4. Schneide den fertig gestickten Patch mit wenigen Millimetern Abstand aus.
Am besten, du schneidest jetzt alle unsauberen Fäden ab. Gerade auch auf der Rückseite sind oft Fäden in der Randstickerei, die du jetzt am saubersten weg bekommst.

5. Jetzt unter fließendem warmen Wasser ausspülen. Wenn du noch nie mit wasserlöslichem Vlies gearbeitet hast, arbeite vorsichtig und langsam. Es soll nicht alles Vlies ausgewaschen sein, der Patch darf sich aber auch nicht klebrig anfühlen oder nach dem Trocknen „glitzern“. Vermeide es außerdem, fest über den Patch zu rubbeln. Sanftes Wischen reicht vollkommen aus.

6. Einmal mit einem Handtuch abtrocknen. Dafür mit der Hand zwischen zwei Lagen Handtuch pressen. Nun kannst du den Patch auch noch sanft in Form ziehen, damit er schön rund wird. Bei Zimmertemperatur trocknen lassen.
Wenn du es z. B. auf der Heizung trocknen lässt, wellt sich der Patch schnell. Ist das geschehen, hilft es, ihn einmal mit dem Bügeleisen abzudampfen.

Dein Patch, mit Stoff hinterlegt zum Annähen ist nun fertig. 🥳🥳🥳


Wenn du mit Patch Attach arbeitest, achte darauf, dass dein Patch vollständig trocken ist, bevor du weiter machst. Er fühlt sich vielleicht nicht ganz so stabil an, das Patch Attach stabilisiert ihn aber gleich nochmals.

7. Schneide ein Stück Patch Attach etwas größer als den Patch aus. Nun Belege ein Sandwich: 🥪

Backpapier ➜ Patch ➜ Patch-Attach ➜ Backpapier

Die etwas rauere, funkelnde Seite des Patch Attach kommt dabei auf die Rückseite des Patches. Achte darauf, dass keine Fäden an den Seiten überstehen.

8. Bügle nun einmal mit der heißesten Einstellungohne Dampf (!) drüber. Ich mache das einmal kurz von vorne und dann nochmal von hinten. So als Sandwich komplett auskühlen lassen.

9. Jetzt lässt sich das Backpapier entfernen und du kannst die Rückseite des Patch Attach ablösen.
Das überschüssige Klebemittel faltest du jetzt einfach auf die Rückseite des Patches. Achte hierbei darauf, dass du am Rand kein Klebemittel zur Vorderseite hin überstehen hast.

Und dein Patch ist einsatzbereit!

Deinen fertigen Patch kannst du jetzt auf deinen DIY-Projekten aufbügeln oder aufnähen. Ich verwende gerne Patch Attach, weil es auch nach mehrfachem Waschen sehr gut hält und leicht zu verarbeiten ist. Es gibt allerdings auch andere Produkte auf dem Markt, um Patches zu befestigen, diese kannst du natürlich auch benutzen.

Hast du jetzt gleich Lust loszulegen? Melde dich für den Newsletter an, und du kannst direkt mit dem “Stick Liebe” Patch los sticken. In meinem Etsy-Shop findest du außerdem noch weitere tolle Patch-Designs zu verschiedenen Themen.

Mit diesem Überblick kann beim nächsten Aufnäher nichts mehr schiefgehen. Wenn du noch Fragen zum Sticken von Aufnähern hast, lass es mich gerne in den Kommentaren wissen. Hast du dich schon ans Sticken von Patches getraut? Erzähl mal!

An den Rahmen, fertig, los!

Deine,