Elek von Ndodo

Diesen Beitrag hat Elke von Ndodo für euch verfasst. Ndodo ist ein Online-Stoffladen aus Bayern mit einem besonderen Augenmerk auf Öko & Fair produzierte nachhaltige Textilien. Nachhaltigkeit spielt bei Ndodo eine genauso große Rolle, wie Transparenz der Lieferkette. In Kursen vor Ort erklärt Elke sowohl Kindern als auch Erwachsenen gleichermaßen die Basics des Nähens und teil ihre Leidenschaft. Sie kam mir wegen ihrer langen Erfahrung im Lehren und ihrem tiefen Näh-Wissen direkt in den Sinn als ich überlegt habe, wer euch den Matratzenstich am besten zeigen könnte.
Viel Spaß mit dem Artikel und gutes Gelingen eurer nächsten ITH Stickerei mit Wendeöffnung!


Im Laufe deiner Nähkarriere wirst du sehr oft mit einer Sache in Berührung kommen: Wendeöffnungen.

Man kann sie zwar mit der Nähmaschine schließen, aber das sieht bei Weitem nicht so schön und professionell aus.

Mit dieser Anleitung zeige ich dir, dass du diese Naht auch sehr einfach und schön von Hand schließen kannst.

Auch wenn du Handnähen nicht so magst – das Ergebnis wird dich begeistern.

Auf geht’s!

Was ist eine Wendeöffnung?

Eine Wendeöffnung entsteht, wenn du zum Beispiel ein Kissen oder ein Kuscheltier nähen möchtest. Die Teile werden rechts auf rechts zusammen genäht (das bedeutet, die Rückseite des Stoffes zeigt nach außen).

Am Ende lässt man jedoch eine kleine Öffnung, um das Nähstück zu wenden, die sogenannte Wendeöffnung.

Schließen kann man diese Öffnung nun mit einer versteckten Naht, die man am Ende nicht mehr von außen sieht. Du findest diese Naht auch unter der Bezeichnung Matratzenstich, Zaubernaht oder Leiterstich.

Oft wird auch der Begriff Blindstich verwendet. Dieser sieht allerdings ein wenig anders aus und wird eher für das unsichtbare Nähen eines Saumes verwendet.

So schließt du die Wendeöffnung mit der Zaubernaht

Du benötigst eine Nähnadel und farblich passendes Nähgarn. Nadel und Garn vorbereiten, mit dickem Knoten am Ende des Garns

Nahtzugabe in die Öffnung legen, falls sie nicht schon automatisch dort liegt.

Am Ende der Wendeöffnung stichst du zu Beginn von innen nach außen in die schon bestehende Naht (der Knoten liegt innen).

Nun von oben in die Kante der einen Seite der Öffnung ein- und ausstechen (parallel zur Öffnung), den Faden etwas anziehen. Kleinere Stiche lassen das Ergebnis am Ende besser aussehen.

Im Anschluß gegengleich auf der anderen Seite ein- und ausstechen

Das Ganze wiederholt sich nun von Seite zu Seite. Die Naht sieht aus wie eine Leiter.

 Am Ende ziehst du am Faden, bis die ganze Naht vollständig geschlossen ist. Je nach Stoff und Art des Fadens empfiehlt es sich, dies schon ab und zu während des Nähens zu tun.

Die Naht wird verriegelt, indem du ein kleines Stück über die Wendeöffnung hinaus nähst.

Du stichst dabei unter die Naht ein und kommst nach ca. 1 cm wieder heraus.
Hier machst du einen Knoten, indem du das Ende des Fadens mehrfach um die Nadelspitze wickelst.

Dann stichst du an derselben Stelle noch einmal ein und kommst an einer beliebigen wieder heraus.

Den Faden schneidest du kurz ab. Das Ende des Fadens verschwindet dann einfach im Nähstück.
Fertig ist deine unsichtbare Zaubernaht!